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So wie du es beschreibst, klingt es so, als hättet ihr euer Sexualleben dahingehend weiterentwickelt, dass es immer krasser wurde. So ist das mit dem Dopamin, das durch lustgesteuerten (= Dopamin-gesteuert) Sex ausgelöst wird: Es muss immer mehr, immer bizarrer, immer riskanter werden, einfach weil die Rezeptoren im Gehirn immer unempfindlicher werden. Und wenn sie unempfindlicher werden, hat man nicht das gleiche Hochgefühl. Um das wieder anzukurbeln, merkt man schnell, dass z.B. Angst, Ekel oder Gewalt die Empfindungen wieder verstärken. Das liegt daran, dass Adrenalin die Wirkungen von Dopamin verstärkt.
Jetzt kann man sich überlegen, ob man das immer weiter vorantreiben will, und immer krassere Sachen machen - wobei man irgendwann ja dann doch "das Ende der Fahnenstange" erreicht.
Oder man schraubt eben ganz zurück und begibt sich auf einen ganz neuen Weg. Karezza-Sex wird - vereinfacht gesagt - nicht durch Lust=Dopamin gesteuert, sondern ist eine Liebe-gesteuerte (Oxytocin) Herangehensweise. Das Schöne daran ist, dass die Rezeptoren dafür immer empfänglicher werden - also beim Lustgesteuerten ist es eine Abwärtsspirale, weil alles immer unempfindlicher wird, beim Liebegesteuerten ist es eine Aufwärtsspirale, weil alles immer zarter und empfänglicher wird.
Beim Lustgesteuerten verstopfen sozusagen die dafür zuständigen (Dopamin-) Rezeptoren in deinem Kopf immer mehr,
Beim Liebegesteuerten dagegen BILDEN sich sogar NEUE (Oxytocin-) Rezeptoren, was zu noch mehr Wohlbefinden und mehr Liebe führt.

Schön finde ich, dass du ein Erlebnis hattest, wo du gemerkt hast, dass du dich ohne Orgasmus besser fühlst als mit! Deine Partnerin hatte anscheinend so ein Erlebnis noch nicht. Das könnte sie nur haben, wenn sie es mal ausprobiert. Dann würde sie dich auch besser verstehen und vielleicht gerne mal ein längeres "Karezza-Experiment" machen... Ich weiß jetzt wenig über eure Beziehung und wie sehr du auf sie Einfluss nehmen kannst. Meinst du, du kannst mal über Karezza mit ihr sprechen?